Hallo zusammen,
Epicrates cenchria cenchria
Rote RegenbogenboaGNU Lizenz für Lizenzfreie Bilder
Allgemeine Beschreibung
Die Rote Regenbogenboa gehört zu den Schlankboas (Epicrates). Sie kann eine Größe von bis zu 2,30m erreichen, wobei die durchschnittliche Größe bei 1,50m bis 1,80m liegt.
Die Grundfärbung reicht von kupferrot bis orangefarben, welche bei zunehmendem Alter ins bräunliche wechselt. Als Muster befinden sich auf dem Körper schwarze Kreise, auf dem Kopf findet sich oft ein schwarzer Strich. Die Besonderheit , woher auch der deutsche Name abgeleitet wurde, liegt an den irisierenden Schuppen von denen der Körper bedeckt ist und die bei entsprechendem Lichteinfall besonders bei Jungtieren und frischgehäuteten Exemplaren zu den "regenbogenartigen" Reflexionsmustern führen.
Als tropischen Regenwaldbewohner findet man sie sowohl auf Bäumen als auch auf dem Boden wieder. Selbst in felsigen und baumkargen Gebieten in der Nähe von Wasser ist eine Begenung nicht auszuschliesen.
In ihrem Herkunftsgebiet Brasilien ernährt sie sich von Vögeln und Kleinsäugern.
Da wir in unseren Terrarien keine Wellensittiche oder Kanarienvögel halten, beschränken wir die Ernährung auf herkömmliche Futtertiere wie Mäuse und Ratten.
Während des Anfangstadiums der Häutung erscheint der gesqamte Körper der Epicrates cenchria cenchria in einem nahezu undurchsichtigen milchigem Weiß.
Ein wichtiger Haltungsparameter für diese Schlange ist, wie man von ihrem Herkunftsgebiet gut ableiten kann, ist die Luftfeuchtigkeit.
Bei Tagestemperaturen von 28°C bis 30°C und Nachttemperaturen von 23°C sollte die Luftfeuchtigkeit bei 70% bis 85% liegen.
Hier wäre die Installation einer Beregnungsanlage das "Non plus Ultra", aber ein Sprühen mit Hilfe einer Drucksprühflasche liegt im Bereich des Möglichen.
Ein sinnvoller bzw. wichtiger Einrichtungsgegenstand ist eine Kunststoffschale die mit feuchten Torfmull oder Kokossubstrat gefüllt und einer Korkrinde abgedeckt ist. Dies dient als Verstecktmöglichkeit und ist eine sehr gute Häutungshilfe.
Leider liest man in verschiedenen Foren oder Community's häufig wiedersprüchliche Wesensbeschreibungen, wie man es von den sogenannten "Kampfhunden" kennt.
Es wird of von "schwierig zu händelnden" oder "agressiven Exemplaren gesprochen.
Durch diese negativen Beiträge kommen häufig von Leuten, die selbst keine Regenbogenboas halten, aber gerne "Aufgeschnapptes" unüberlegt weitergeben.
Natürlich ist die Rote Regenbogenboa kein "Kuschelwurm", aber wer diese Schlange aus Liebhaberei hält und nicht aus "Geltungsbedürfnis", "zum Posen" oder als "Schwanzverlängerung" (entschuldigt bitte den Ausdruck),
der dürfte kaum Probleme mit ihrem Wesen haben.
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Das Wesen meiner "Roten" und mein Umgang damit:Unsicheres oder gar ängstliches hantieren im Terra quittiert sie schon gelegentlich mit dem Versuch zu zuschnappen. Zu erklären ist dies damit, dass sie entweder ihr Revier verteidigt oder sich einfach nur bedroht fühlt.
Beim sicheren und beherzten arbeiten oder händeln mit Blick auf die Schlange lassen sich aber solche Situationen häufig vermeiden.
Bisher hat sie mich weder gebissen noch den Versuch gestartet, nach mir zu schnappen. Was aber wohl in erster Linie an meiner allgemeinen Umgangsart mit Tieren liegt: Der Augfmerksamkeit auf die Körpersprache.
Wer würde schon versuchen einen knurrenden Hund mit hochgezogen Lefzen zu streicheln???
Achtet man auf diese Körpersprache so erspart man sich selbst eventuelle Verletzungen und den Tieren unnötigen Stress.
Sehe ich, dass eine Schlange ihren Vorderkörper "S-förmig" zusammen gezogen hat ist das für mich ein Signal, dass sie bereit zu zustossen. Dementsprechend verhalte ich mich und unterlasse jegliche Störung.
Einen besonderen Wesenszug meiner Epicrates im Vergleich zu meiner Boa c.c. möchte ich zum Abschluss noch einbringen:
Bei Appetitlosigkeit reagiert z.B. die Boa c.c. mit sogenannten "Drohbissen" bei denen dem Futtertier kein Haar gekrümmt wird, so habe ich die Möglichkeit dem Futtertier die natürliche "Überlebenschance" zu geben.
Im Gegensatz dazu reagiert die Epicrates völlig anders. Bevor sich die Häutungsphase durch diese milchig weisse Farbe zeigt, bekommen Schlangen auch milchig-trübe Augen, doch einmal hab ich dieses nicht bei ihr nicht erkannt oder übersehen und ihr ein Futtertier angeboten.
Sie hat die Maus direkt geschnappt und für mich war der Fall erledigt. Als ich später einen Kontrollblick ins Terra warf, musste ich feststellen dass sie die Maus zwar getötet hat aber nicht gefressen hat.
Gruss
Walter