Um mein Terrarium für meine Grünen Wasseragamen (Physignathus cocincinus) zu bauen, habe ich mich vorher mind. 2-3 Wochen informiert und recheriert. Wie, was, wo am Besten ist. Außer Bauinformationen habe ich mir auch Angebote für einenTerrarium-Bausatz (2mx1mx2,30m) eingeholt. Ich entschied mich dann für ein Terrium aus einer I-Net-Anzeige (heute:www.terraristik-reptilia.de– Snakswold). Der junge nette Herr hat mir mein Terrarium nach meinen Angaben/Maße und Skizze gebaut. Per Telefon wurde dann noch Einzelheiten besprochen, wie Scheiben kugelgelagert ja/nein,OSB-Plattenstärke etc. Und nach zwei Wochen war es dann endlich soweit, er hat mir das Terrarium in Teilen geliefert und aufgebaut. Auf Grund, dass z.B. Boden- und Kopfteil schon zusammengebaut waren dauerte der Aufbau nur ca 30 min. Ich war voll begeistern und noch voller Tatendrang und habe mich riesig gefreut, dass es jetzt endlich losgehen kann mit dem Innenausbau. Damit mein Jacko endlich in sein großes Reich einziehen konnte.
Was ich bis dahin noch nicht wusste,was für Probleme ich noch damit haben werde, trotz wochenlangem Lesen und und und.
Als erstes fing ich an, die Seiten- und Rückwände mit Styrophor zu verkleiden und die schon vorgefertigten Vorsprünge und Dekoteile anzukleben.
Da der Boden wasserdicht gemacht werden musste, hatte ich vor diesen und ca 20-30cm an den Rändern zufließen. Wenn das Wasserbecken aus irgendeinem Grund auslaufen würde, durfte kein Wasser aus dem Terrarium kommen. Mein Mann hätte mich getötet.... Wir haben Echtholz-Parkett.
Der nächste Schritt war dann die erste Schicht flexiblen Fliesenkleber an Seiten- und Rückwand zubringen.Für eine Schicht benötigte ich ca 7-8 Stunden.
Habe mir natürlich für dieses Projekt eine Woche frei genommen. Da der Fliesenkleber ja nun trocknen musste begann ich und mein Mann den Boden zu fliesen.Da mein Mann nicht so „vernarrt“ ist wie ich, hat er abends keine Lust mehr und flieste nur 4-5 Fließen. Am nächsten morgen musste ich mit Entsetzen feststellen dass diese sich abgelöst haben. Jetzt war Hilfe angesagt, in einem Forum bekam ich dann den Rat, den OSB-Boden zu erst mit Tiefengrund und mit Elastogum zu versiegeln.Bei einem Bruch des Wasserbeckens würde trotz Fließen ohne diese Versiegelung trotzdem Wasser aus dem Terrarium kommen. Also nichts wie hin zum nächsten Baumarkt – Tiefengrund, Elastogum und Dichtungsband für die Fugen, wo die OSB-Platten aufeinander treffen,eingekauft – locker mal wieder ein 50er weg.
Aber was tut man nicht alles für seine Tierchen. Zu Hause angekommen, machte ich mich gleich an die Arbeit. Den noch am Boden klebenden Fliesenkleber mit einer Spachtel zu entfernen. Dann die erste Schicht Tiefengrund auf den Boden und an die Seiten, wo ebenfalls Fließen angebracht werden sollten. Jacko schaute mir von seinem Quarantänebecken nur verwundert zu. Nach ca 1-2 Stunden war der Tiefengrund getrocknet und ich brachte die zweite Schicht Tiefengrund auf. Nun hieß es das Dichtungsband an die Fugen mit Elastogum anzubringen.
Jetzt musste ich wieder warten bis alles gut durch getrocknet war. Am nächsten Tag begann ich dann aber die zweite Schicht Fliesenkleber an Seiten- und Rückwände anzubringen. Bis ich damit fertig war, konnte ich auch das Elastogum auf den Boden aufbringen. Über Nacht trocknete dann das alles gut durch und am nächsten Tag konnte endlich mein Mann beginnen die Fliesen zu legen. Aber die Fließen blieben leider wieder nicht kleben. Ich war schon der Verzweiflung nahe. Wieder raus mit den lockeren Fliesen und wieder den Fliesenkleber mit der Spachtel abkratzen. Nun machte ich den Fliesenkleber nicht nach Anleitung an,sondern dicker und zäher. Und endlich hielten die Platten. Mein Urlaub war natürlich inzwischen rum. Meine Arbeitskollegen waren es ja schon gewohnt, wenn ich etwas Fliesenkleber in den Haaren hatte
Nun kam noch die dritte Schicht Fliesenkleber auf die Seiten- und Rückwand. Während dieser trocknete baute mein Mann und ich das Wasserbecken. Als Grund diente eine Sandmuschel. Diese wurde mit Bauschaum außen besprüht.
Auch hier wurden drei Schichten flexibler Fliesenkleber aufgebracht. In der letzten Schicht habe ich noch Mamorstücke mit eingearbeitet.
Da im Terrarium alle Schichten gut durchgetrocknet waren, habe ich die erste Schicht Babylack über die Seiten- und Rückwände gepinselt. Es folgte noch eine zweite und eine dritte Schicht. Somit waren die Seiten- und Rückwand versiegelt und wasserdicht.
Schon bevor ich das Terrarium geliefert bekommen hatte, habe ich mir um meinen Tatendrang zu befriedigen,einen Tempel gebaut. Dieser sollte als Wasserfall dienen.
Also haben wir nun das fertige Wasserbecken und den Tempel im Terrarium befestigt. Damit auch das Wasser läuft wurde eine Pumpe installiert und der Tempel-Wasserfall funktionierte auf Anhieb.
Nun war es fast geschafft, nur noch passende große Äste sammeln. Da mein Schwager gerade Nuß- und Apfelbäume fällen musste, kam das wie gerufen. Und zum Glück hat mein Mann ein großes Auto. Die Äste habe ich mit heißem Wasserübergossen und etwas abgeschruppt. Dann kamen auch sie ins Terrarium. Jetzt ging es noch an die Beleuchtung, die installiert werden musste.
Kurz vor Ende kam noch als Bodengrund Pinienrindenmulch rein, was im Februar nicht so einfach war, in einem Baumarkt welchen zu finden.
Zum Schluß wurden die Pflanzen ins Terrarium gestellt .
Endlich fertig. Nach einigen Stunden Einlaufzeit durfte dann mein Jacko einziehen.
Und heute ist er ein richtiger Prachtkerl
und lebt mit zwei Weibchen in diesem Terrarium