Zucht-/Haltungs-/Erfahrungs-BerichtZum ersten mal gesehen hab ich die kleinen Grünlinge bei einem Chamäleon-Züchter in Berlin, als wir Nessa unsere Pantherchamäleon-Dame abgeholt haben. Uns wurde dort erklärt, dass sie echte Leckerlis für die Chamäleons seien und dass behauptet wird die Zucht sei nicht so einfach. Nebenbei am Rande erwähnte er auch noch, dass er sie natürlich sehr günstig zusammen mit einem Glas-Würfel-Terrarium verkaufe...
Chamäleon-Dame eingepackt, nach Hause gefahren, auf die Internet-Seite des Züchters geschaut ... einen Tag später grüne Schaben bestellt.
Mittlerweile habe ich den zweiten Terra-Würfel mit grünen Schaben bestückt und meckere meinen Mann an, wenn er sie verfüttern will. Ich finde die Kleinen irgendwie zu niedlich zum Verfüttern...
Für andere, die gern grüne Schaben für die Futtertierzucht halten möchten, hier ein Haltungsbericht und meine Erfahrungen:
Die Panchlora nivea ist in Westindien, Zentral- und Südamerika beheimatet. Sie werden ca. 2 bis 2,5 cm groß und im ausgewachsenen Stadium sind sie richtig schön satt-grün. Die Weibchen haben einen etwas massigeren Körperbau, während die Männchen etwas schmaler bleiben und längere Flügel bekommen. Die Jungtiere sehen fast genauso wie normale Schaben in klein aus. Sie sind dunkelbraun und haben noch keine Flügel.
Als Grundfläche reicht ihnen ein Behältnis mit minimal 30 x 30 cm. Das kann ein Glaswürfel-Terrarium oder aber auch eine stabile Plastik-Box sein. Wichtig ist, dass die Bodenhöhe mindestens 10 cm gern aber auch mehr beträgt, da die Schaben sich gern in die Erde/den Bodengrund eingraben. Als Bodengrund hat sich bei mir Kokoshumus (die Presswürfel aus dem Handel) bewährt. Der ist locker und lässt sich leicht feucht halten. Moos ist auch ein guter Feuchtigkeitsspender und wird auch gern von den Schaben als Behausung genutzt. Die üblichen Eierpappen eignen sich auch sehr gut als Versteckmöglichkeit. Sogar Tannenzapfen nutzen sie zum Hineinkrabbeln.
Während die adulten Tiere die Wände hochkrabbeln und auch fliegen können, sind die Jungtiere absolute Bodenbewohner. Sie können noch nicht die Wände hoch laufen, was sehr praktisch für die Ausbruchsicherheit ist.
Wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Sie sollte zwischen 65 und 80% liegen. Am besten täglich einmal übersprühen und darauf achten, dass der Bodengrund immer etwas feucht ist. Staunässe sollte allerdings vermieden werden, daher auch eine gute Belüftung. Ein Wasserschälchen habe ich bisher nicht reingestellt, da die Tiere nicht besonders schlau sind und sich auch gern mal selbst ertränken.
Als Lichtquelle reicht Tageslicht oder auch das Licht eines benachbarten Terrariums meist schon aus. Natürlich freuen sie sich aber auch über eine eigene Lichtquelle.
Die Jungtiere ernähren sich vorwiegend von Gemüse wie z. B. Romanasalat (der bis auf das Gerippe abgenagt wird), Möhren-Scheiben, Gurken usw., gern auch mal Obst und Haferflocken. Die adulten Schaben fressen am liebsten überreifes Obst wie z. B. Mango, Banane, Apfel usw., ab und zu auch gern mal Gemüse und Haferflocken. Die Früchte sollten möglichst unbehandelt oder zumindest geschält sein. Als Ergänzung kann man Kalzium-Pulver oder auch geriebene Sepia-Schale anbieten.
ACHTUNG: Wird die Behausung für die Anzahl der Schaben zu klein, kann die Zucht auch einbrechen! Also am besten immer mehrere Behälter/Terra-Würfel nutzen und öfter die Tiere nach Größe neu verteilen.
Anfangs hatte ich noch angst, dass die ganzen kleinen braunen Jungtiere gar nicht groß und grün werden, aber als ich dann mal die adulten Schaben in einen neuen Glas-Würfel umgesetzt hatte und dann nur noch Jungtiere in dem alten Würfel hatte, wurde ich schnell beruhigt als irgendwann auch dort grüne beflügelte Schaben herumkrabbelten.
Jetzt brauche ich noch mehr Glas-Würfel-Terrarien, damit ich nicht nur grüne Schaben zum Anschauen habe, sondern mein Mann auch mal ein paar davon verfüttern darf.
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