Durch ihr interessantes Aussehen findet
man Phasmiden immer öfter in unseren heimischen Terrarien. Es werden
mittlerweile ca 200 verschiedene Arten mit Erfolg nachgezüchtet.
Foto: Medauroidea extradentata; ehmals: Baculum extradentatum
Eigentlich bewohnt die Stabschrecke tropische und suptropische Wälder, wie z.B. in Südamerika, Australien
und Südostasien. Dort werden die meisten Arten in der Dämmerung und Nacht aktiv.
Die Stabschrecke gehört zur Familie der Insekten. Der Körperbau eines Insekt wird in drei Teile gegliedert. Kopf, Brustbereich und Hinterleib. Am Kopf befinden sich die Fühler, welche je nach Art, verschieden lang
sein können und auch das Mundwerkzeug befindet sich natürlich dort. Stabschrecken haben aus mehreren kleinen Augen bestehenden Facettenaugen.
Am Brustteil befinden sich ihre langen Beine und bei den Arten die beflügelt sind, die Flügel. Am Hinterleib
befindet sich die Körperöffnung zum Ablegen der Eier. Ganz am Ende des Hinterleibs haben manche Arten zwei spitz zulaufende kleine Stacheln um ihre Eier in den Boden einstecken zu können.
Stabschrecken können bei Gefahr oder unter Streß ihre Beine an Sollbruchstellen abwerfen. Bei Jungtieren
wachsen diese wieder nach, was bei adulten Tiere nicht der Fall ist. Deshalb sollte man sie auch nie an den Beinen halten, sondern immer am Körper.
Haltung:Die Phasmiden sind bei der Haltung recht anspruchslos. So genügt ihnen normale Raumtemperatur und Zimmerhelligkeit aus. Sie benötigen keine spezielle Beleuchtung. Durch diese einfache Haltungsmöglichkeit sind sie auch gut für Kinder und Schulprojekte geeignet.
Die Stabschrecke kann in verschiedenen Terrarienarten gehalten werden. So können Glasterrarien, Gazeterrarien aber auch Kunststoffterrarien zum Einsatz kommen.
Je nach Anzahl der Stabschrecken sollten diese Terrarien eine Bodenfläche von 30 x 30 cm und eine Höhe von 40 cm haben. Für den Bodengrund gibt es ebenfalls mehrere Möglichkeiten, und jede Sorte hat ihre Vor- und Nachteile, die ich hier kurz aufführen möchte.
Ungedüngte Blumenerde oder Walderde oder TorfVorteil: hält gut die Luftfeuchtigkeit, was manche Phasmiden-Arten erhöht benötigen
Nachteil: Eier sind schwer herauszufinden, Schimmelbildung
SandVorteil: Eier und Kot können herausgesiebt werden
Nachteil: kann durch Luftfeuchtigkeit verklumpen
VermicultiVorteile: wie auch bei Erde hält gut die Luftfeuchtigkeit
Nachteil: Eier sind schwer herauszufinden; Verpilzungsgefahr
KüchenpapierVorteil: schnelle Reinigung; hygienisch; einfaches Absammeln der Eier
Nachteil: sieht nicht so toll aus; kann bei zuviel Feuchtigkeit Schimmelbildung hervorrufen
FutterpflanzenDie Stabschrecken sind Pflanzenfresser und können mit verschieden Rosengewächse ernährt werden. Dabei sollte beachtet werden, daß die Tiere über das ganze Jahr, also auch im Winter Nahrung benötigen. Die beliebteste und auch im Winter noch grüne Pflanze ist die Brombeere. Diese findet man z.B. an Waldränder oder in Parks. Viele gezüchtete Brombeerarten die wir im Garten finden, werfen ihre Blätter allerdings im Herbst ab. Deshalb sollte man sich vor der Anschaffung von Stabschrecken nach einer geeigneten Hecke umschauen.
Je nach Art der Phasmide können auch Rose, Eiche, Buche, Himbeere, Erdbeerenblätter, Johannisbeer, Hasel und evtl. Liguster angeboten werden. Das Futterangebot sollte mindestens aus zwei verschiedenen Futterpflanzen bestehen. Je abwechslungsreicher das Nahrungsangebot ist, desto besser sind die Haltungs- und Zuchterfolge.
Die Futteräste werden in ein größeres Glas oder Vase ins Terrarium gestellt. Die Öffnung dieses Gefäßes sollte schmal sein, oder man füllt es mit Steckmoos, wie es im Blumenhandel zukaufen gibt. Somit ist die Gefahr, daß die Phasmide ins Wasser fallen und ertrinken gebannt.
Auf Grund, dass die Futterpflanzen meist stachelige Pflanzen sind, sollte eine Gartenschere und Gartenhandschuhe bei der Ausrüstung nicht fehlen.
PflegeaufwandZu den täglichen Pflegearbeiten gehört es die Futterpflanzen mit frischem Wasser zu versorgen und das Wohlbehalten der Tiere zu überprüfen. Mindestens einmal wöchentlich gibt es frische Futteräste. Ebenfalls sollte der Kot und abgestorbene Futterreste entfernt werden.
Zum Schluß möchte ich hier noch zwei für Anfänger geeignete Arten nennen.
Vietnam Stabschrecke (Medauroidea extradentata -
früherer Name Baculum extradentatum)
Größe: ca 8-12 cm
Farbe: grün, braun
Futter: Blätter der Rosengewächse wie Brombeere, Himbeere, Johannisbeere; Hasel, Erdbeerblätter
Sonstiges: Luftfeuchte 60-80%, werfen schnell die Beine ab, ausreichend Frischluft
Indische Stabschrecke (Carausius morosus)
Größe: ca 8 cm
Farbe: variert zwischen grün, braun, beige, hellbraun
Futter: Brombeere, Himbeere, Rose, Efeu, Liguster, Feuerdorn
Sonstiges: dämmerungs- und nachtaktiv
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