Wichtige als auch gute Punkte
Ich jedoch für mich nehme gern Stellung dazu,denke so kann man sich noch etwas mehr hineinversetzen,ob nun ne Anschaffung geplant ist oder rein aus Interesse anderer...
Arbeite Björns Punkte einfach mal durch...
Die vorab jahrelange Haltung von ungiftigen Schlangen kann ich von meinem Standpunkt aus definitiv nur befürworten,denn die Artenvielfalt ist einfach zu groß,viele verschiedene Arten mit anderen Lebensweisen,Anforderungen und Verhaltensmuster sind von Vorteil.
Routine ist bei dem Hobby generell Gift,ganz gleich ob es die Boa oder die Kobra ist....entflieht eine Boa eskaliert es auch in einem Chaos sofern es an die Öffentlichkeit gerät,da spielt es für einen Laien keine Rolle,denn die Schlange an sich hat ihren Ruf in der unwissenden Menschheit.
Die Potenz des Giftes spielt wirklich garnicht solch große Rolle wie manch einer vermuten würde,denn es ist viel wichtiger zu wissen,wie "tickt" diese Art für gewöhnlich??Steht sie mir gleich gegenüber wenn ich nur das Wasser wechseln will?Schaff ich die Art XY überhaupt mit dem Haken von A nach B zu setzen ohne das sie ständig gezielt runter rutscht oder sich gar fallen lässt?
Selbst wenn das Gift weniger potent ist,kann es verhehrende Folgen haben,wenn mir das Tier ständig entwischt oder mich vom Verhalten reinweg überfordert.
Obwohl meine ersten praktischen Erfahrungen bei einem guten Freund eher mit Klapperschlangen und verschiedenen Vipern waren,ging ich wie viele andere der Empfehlunge von Agkistrodon contortrix und Cryptelytrops albolabris nach,man ließt und hört recht häufig,als das auch ich laut hiiier schreien muss,denn damit begann es auch bei mir.Zurückzuführen auch wieder auf deren weniger potentes Gift,denn was das Händling bei Agkistrodon angeht,kann ich nur sagen VORSICHT,lieb gemeint auch meine "Schweinehunde" genannt
sie sind recht neugierig und interessiert an ihrem Umfeld,garnicht mal agressiv gepolt,aber erstgenanntes reicht schon aus um innerhalb des Terrariums zu werkeln (Wasserwechsel,Kotentnahme)als nervenaufreibende Tätigkeit anzusehen.Umsetzen mit dem Haken bei FAST allen Exemplaren unmöglich!!!Damit wird kein "Newbie" mal eben fertig.In der Paarungszeit war mein Männchen damals doppelt gut drauf und definitiv auch auf Konfrontation aus mit mir,da gab es dann Drohungen,ließ sich nicht dazu bewegen,sich wieder zu verkriechen,damit ich meine "Arbeiten" aufnehmen konnte.
Cryptelytrops albolabris hingegen,als reiner Baumbewohner ist da schon recht entspannter,jedoch total im Vorteil mit dem prima Greifschwanz der sich nicht so einfach aus dem Geäst fiedeln lässt wenn das Tier mal entnommen/umgesetzt werden muss.Jedoch auf dem Haken sitzend relativ entspannt und "Ortstreu" Björn hat da jedoch ein Paradebeispiel,doch auch die muss es geben *wink-Björn*
Es gab/gibt in meinem ungiftigen Bestand mind. 3 Schlangen die mich viel gelehrt haben und das nicht mal bewusst,was die Denkensweise als auch Handlungsweise im Bezug auf die (Gift)Schlangen um einiges präziser/kontrollierter/ruhiger hat werden lassen.
1.Einer meiner P. regius,übernommen aus 3. Hand, adult und völligst anders getickt wie der restliche Regius-Bestand,bei Eingriff ins Becken die typische Reaktion,eingerollt und ewig so verharrt,da hab ich damals nie mit gerechnet,das der trotz dieser Position sich doch schlagartig auskugelt und zulangt!
2. Pantherophis obsoletus zur Pflege,adult, rund 1,50m lang,temporär gepflegt und schon nach einem Monat gedacht,kann man mir das Tierchen bitte baldigst wieder abnehmen???!!! Sauschnell,ganz gleich ob auf dem Boden oder im Geäst,dazu beissend gepolt,auf dem Haken...No way!! Roch sie Futter wurde nach allem geschnappt was auch nur annähernd greifbar war,spitzen Vorstellung bei einer mega schnellen Schlange die unkontrolliert schnappt und kaum zu bändigen war.Dazu einfach eine niedrige Reizschwelle in jeglicher Hinsicht.Es kostete mich eine gefühlte Ewigkeit mit diesem Tier zurecht zu kommen,vor allem wenn man zuvor einfach reinweg diese recht relaxten Regius pflegt :-)
3. Hog Island Boa Dame,bekam ich geschenkt,damals gerade mal knapp über einem Meter,völligts vermurkst das Tierchen.Total stress anfällig,nicht mal am Becken vorbeigehen war damals möglich ohne einen "Scheiben-Knaller" zu kassieren.Becken öffnen wurde schon mit geöffnetem Maul als auch einem Fauchkonzert begrüßt,zu weit gewagt gabs klar den Abwehrbiss,Fazit: Wasserwechsel nur möglich wenn Madame am anderem Ende des Beckens ruht oder in ihrem Bau verschwunden ist.Auch ein Fall wo ich damals hoffte,es möge sich doch baldigst ein Interessent finden,doch all jene die kamen und sahen,sagten auch sofort neeee danke...heute würd ich sie für kein Geld der Welt hergeben,weil ich erst heute weiss,was mich diese Boa in den letzten Jahren gelehrt hat.Mittlerweile ist sie schon entspannter,aber wirklich dicke Freundinnen sind und werden wir nie :-)
Ich bin überzeugt davon,hätte es solch "Kandidaten" bei mir nicht gegeben,würd ich noch ganz woanders stehen,ja auch der ein oder andere Biss (ungiftig inkl einmal Futterbiss einer Boa) bereichern die Erfahrungen ungemein,klar schön ist anders,aber man sollte auch von den etwas unschöneren Dingen sprechen können um wirklich zu wissen was es alles mit sich bringen KANN.
Ergo,Tiere zu unterschätzen als auch sich selber überschätzen ist das wirkliche Gift bei unserem Hobby.