Anatomie LidgeckoBei den Gekkonomopha gibt es zwei Überfamilien – Eublepharoidea und Gekkonomorpha. Eublepharoidea, ist der wissenschaftliche Name der Lidgeckos, deren Anatomie ich hier etwas erläutern möchte.
Lidgeckos haben, wie schon der Name verrät, Augenlider. Diese können sie öffnen oder schließen, so wie wir Menschen auch. Gerade beim Zuschnappen von Futtertieren oder beim Schlafen schließen sie ihre Augen. Das Schließen der Lider beim Fang von Nahrung dient zum Schutz des Auges. Die Augenlider sind mit Cillarschuppen umrandet.
Die Pupille verläuft vertikal und passt sich den Lichtverhältnissen an. Ist es sehr hell, ist die Pupille nur ein dünner vertikaler Strich, um so die empfindliche Netzhaut zu schützen. Bei Dunkelheit weitet sie sich zu einer großen fast kreisrunden Scheibe. Die Pupille von Lidgeckos hat glatte Ränder im Vergleich zu anderen Geckoarten, welche meist einen gezackten Rand aufweisen.
>Mit der Nase werden Duftstoffe aufgenommen. Allerdings haben Lidgeckos auch noch ein Jacobson’sches Organ, welches ebenfalls Duftstoffe aufnimmt. Es wird vermutet das durch das Züngeln Duftstoffe zum Jacobson’sche Organ übertragen werden. Ob die vorne leicht gespaltete Zunge auch dazu beiträgt ist nicht erwiesen. Nase und Jacobson’sche Organ geben diese Geckos einen hochentwickelten Geruchssinn.
Ebenso können Lidgeckos Laute von sich geben. Diese werden aber hauptsächlich bei der Verteidigung und zum Sozialverhalten eingesetzt. Jungtiere geben öfters und lautere Schreie von sich, wie erwachsene Tiere. Mit zunehmendem Alter wird die Stimme leiser und kommt auch seltener zum Einsatz. Je nach Art der Eublepharoidea ist der Klang der Stimme anders. So geben Coleonyx brevis einen Laut von sich, der einer piepsenden Maus ähnelt, während Hemitheconyx taylori ein krächzendes Bellen von sich gibt.
Im Vergleich zu anderen Echsen ist das Gehör der Lidgeckos besser entwickelt und können je nach Art bis zu 300-1000 Schwingungen wahrnehmen. Dies entspricht ungefähr die Hörfähigkeit eines Meerschweinchens. Trotz des guten Gehörs wird das Ohr eher als Gleichgewichssinn hervorgehoben.
Bei allen Eublepharisarten kommen unter den vorderen Beinen die Achseltaschen vor. Den genauen Sinn und Zweck dieser Acheltaschen ist nicht bekannt. Es gibt Vermutungen darüber dass dies ein Platz für Ektoparasiten (Milben) sei. Da die Tiere besser zurecht kämen, wenn sie nur an einer Stelle mit Milben befallen sind. Allerdings wurden bei Leopardgecko Wildfängen in diesen Achseltaschen nie Milben festgestellt, bei anderen Eublepharisarten schon. Die Acheltaschen könnten auch auf Grund der Entwicklung und Anpassung der Haut entstanden sein.
Der Körper der Lidgeckos ist wie bei den meisten Reptilien mit Schuppen oder Schildern bedeckt. Der Leopardgecko hat z.B. kleine Huppelchen, die man Tuberkelschuppen nennt. Die Beschuppung dient zum Schutz der Haut gegen äußerliche Einflüsse. Wie z.B. Verletztungen oder auch gegen intensive Sonnenstrahlen. Aber auch um den Feuchtigkeitsverlust zu regulieren, dient diese Art der Beschaffenheit der Haut.
Die Lidgeckos besitzen fünf Krallen an ihren Zehen. Je nach Art sind die Krallen mit Schuppen besetzt oder sogar eingeschlossen. Sie benötigen die Krallen zum Klettern an rauen Oberflächen. Im Vergleich zu Phelsumas können Lidgeckos nicht an glatten Flächen (z.B. Glas) empor klettern. Die Größe der Krallen ist von Art zu Art unterschiedlich, so haben die Geckos der Gattung Holodactylus relativ lange Krallen. Die Zehen sind an der Unterseite mit nicht überlappenden (lamellenartig) Schuppen besetzt.
Bei Gefahr kann auch der Lidgecko seinen Schwanz abwerfen. Dieses Verhalten nennt man Autonomie. Hierfür hat der Schwanz sogenannte Sollbruchstellen, an denen er „abbrechen“ kann. Der Abgeworfene Schwanz zuckt noch nach dem Abwurf, um so den Angreifer zu irritieren und vom eigentlichen Gecko abzulenken. Eublepharis macularis werfen ihren Schwanz seltener ab im Vergleich zu den Coleonyxarten. Der Schwanz regeneriert sich wieder nach, hat dann allerdings nicht mehr die gleiche Form und Beschuppung wie das Orginal. Der Schwanz dient bei den meisten Lidgeckoarten nicht nur als Verteidigunsstrategie, sondern als Fett- und Wasserspeicher für Zeiten in denen das Futterangebot eher gering ist. Aber auch um die Winterruhe gut zu überstehen. Für die Weibchen dient diese Schwanzreserve auch, um die Fortzpflanzungszeit gut zu überstehen, in der sie durch das Eierlegen mehr Energie benötigen.
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