Auf Geckolinos Wunsch hin, hier ein kleiner Haltungsbericht. Wenns Fragen gibt, dürft ihr natürlich gerne hier posten.
Trapelus savignii
Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere)
Unterordnung: Sauria (Echsen)
Familie: Agamidae (Agamen)
VerbreitungÄgypten, Sinai, Israel
GrößeTrapelus savignii erreichen eine Gesamtlänge von etwa 20cm, wobei die Hälfte davon auf den Schwanz entfällt.
AussehenDie Männchen färben ihre Kehle sowie die Flanken in erregtem Zustand blau. Die Weibchen färben während der Paarungsbereitschaft und Trächtigkeit ihre dunklen Querstreifen auf dem Rücken rötlich, der Schwanz bekommt einen leicht gelblichen Farbton. Ansonsten haben die Tiere eine gräulich-braune Sandfarbe mit einigen dunkleren Querstreifen. Aufgewärmt können die Tiere eine helle Sandfarbe haben, die Querstreifen sind dann kaum noch zu sehen und nur noch als dunklere Flecken auszumachen.
TerrarienhaltungFür 1 - 3 Tiere sollte einTrockenterrarium von mindestens 100 x 60 x 60 zur Verfügung stehen. Dabei gilt: Größer ist immer besser, vor allem in Anbetracht auf die Gestaltung der Temperaturbereiche. Ich würde kein Terrarium unter 120cm Länge anbieten. Die Rück- und Seitenwände sollten als Felslandschaft gestaltet werden, um weitere Flächen zu schaffen. Versteckmöglichkeiten in Form von Ästen, Pflanzen, Sträuchern und Steinen. Ein grabfähiger Bodengrund, z.B. ein Sand-Lehm-Gemisch, sollte ebenfalls vorhanden sein. Wasser wird zwar in der Regel beim Sprühen aufgenommen, sollte aber dennoch nicht fehlen. Die Beleuchtung sollte aus HQI / T5-Röhren und einer anständigen UV-Beleuchtung (Vitalux, Bright Sun desert, ...) bestehen. Temperaturen unter dem Spot können gut und gerne 50-60°C erreichen, ansonsten 30 - 40°C, kühlere Bereiche sollten ebenfalls vorhanden sein.
ErnährungKleinere Insekten, Heuschrecken, Schaben, ...
Kleinere Insekten wie Ofenfischchen und Bohnenkäfer werden als Abwechslung auch gerne genommen. Zudem sollte auch Grünfutter angeboten werden (z.B. Löwenzahn, Karotten, ...). Wasser wird in der Regel bei Bedarf während des Sprühes aufgenommen. Die Insekten sollten regelmäßig mit einem Vitaminpräparat (z.B. Korvimin, Herpetal, ...) bestäubt werden. Außerdem sollte im Terrarium Calcium zur freien Verfügung angeboten werden (Sepiaschale zerkrümeln und in einem Schälchen anbieten).
ZuchtNach der Winterruhe sind die ersten Paarungen (Nackenbiss, Aneinanderpressen der Kloaken) zu beobachten. Das Weibchen wird nun über 5 Wochen immer runder und beginnt dann mit den Probegrabungen. Ein Gelege kann aus über 7 Eiern bestehen. Das Gelege wird anschließend ausgegraben und bei ungefähr 29°C in einen Inkubator überführt. Die Inkubationsdauer beträgt etwa 60 Tage.
ProblematikBei Trapelus savignii gibt es zwei große Problematiken, die vor allem die Anschaffung betreffen. Zum Einen sind im Handel derzeit eine Menge Wildfänge zu finden, ebenso auf Börsen. Zum Anderen werden die deutschen Namen sowie die wissenschaftlichen Bezeichnungen von einigen Händlern gerne verdreht, neu erfunden oder von irgendwelchen anderen Arten übernommen. So habe ich Trapelus savignii schon unter dem Namen Wüstenagame, Steppenagame, Blaukehlagame und Blaukehlbartagamenbaby (!) finden können. Bei den wissenschaftlichen Bezeichnungen werden die am häufigsten im Handel anzutreffenden Trapelusarten, T. mutabilis, T. pallidus und T. savignii gerne vertauscht. Außerdem habe ich gelegentlich schon erfundene oder leicht abgewandelte (und nicht existierende) Bezeichnungen wie Trapelus sinaitus (Okay, es gibt Pseudotrapelus sinaitus) oder Trapelus pallida (-> pallidus) gefunden. Es ist daher schwierig, hinterher tatsächlich die selbe Art im Terrarium sitzen zu haben (und davon am besten auch noch ein gesundes Exemplar oder sogar eine Nachzucht).
Infoswww.trapelus.de
BilderEin Männchen, gut zu erkennen die blau gefärbte Kehle und Flanken.
Ein Weibchen mit leichter Rotfärbung.
Männchen beim Grünfuttervertilgen.
Jungtier mit Größenvergleich.
Nochmal zwei Jungtiere.
Ein Jungtier mit dunklerer Färbung.